Ergoldsbach, 21.9.2018 – INACORE, das moderne Kernmacherei-Unternehmen hat am Freitag, 21.9., seine offizielle Eröffnung gefeiert. Knapp 100 Gäste aus Politik, Wirtschaft und den Unternehmen R. Scheuchl GmbH sowie Laempe Mössner Sinto GmbH wurden in der neuen Kernfertigung begrüßt. Die beiden Geschäftsführer der INACORE, Dr. Udo Dinglreiter und Andreas Mössner, stellten in ihren Ansprachen die INACRORE vor, während die politischen Vertreter vor allem die Bedeutung des Unternehmens für die Region betonten. Grußworte an die anwesenden Gäste richteten Rainer Haselbeck (Regierungspräsident von Niederbayern), Peter Dreier (Landrat Landkreis Landshut) sowie Ludwig Robold (Bürgermeister Markt Ergoldsbach). Auch der Großkunde BMW erschien zur Eröffnungsfeier mit zwei Vertretern: Konrad Schweiberger (Leiter Planung, Leichtmetallgießerei der BMW Group) und Christian Huber (Leiter Produktion Leichtmetallgießerei der BMW Group) sprachen Grußworte an die INACORE-Vertreter.
Die INACORE GmbH ist ein Joint-Venture der beiden mittelständischen Familienunternehmen Laempe Mössner Sinto und R. Scheuchl GmbH und wurde im April 2017 gegründet. Die neue INACORE GmbH baute ab Mitte 2017 im Gewerbegebiet Jellenkofen/Ergoldsbach (Niederbayern) eine eigene Kernfertigung nach modernsten Maßstäben auf. Der Auftrag über die anorganisch gebundenen Sandkerne stammt vom BMW-Werk in Landshut, wo in einer der weltweit modernsten Leichtmetallgießereien Strukturbauteile, Motorblöcke, Zylinderköpfe und Elektromotor-Komponenten entstehen. Personal- und Finanzierungsseitig agiert INACORE eigenständig: Das Unternehmen ist über Eigenkapital der Gesellschafter sowie über Fremdkapital von Banken finanziert und trägt die Investitionskosten in Höhe eines zweistelligen Millionenbetrag allein. Das Produktionsziel für die INACORE in den kommenden Jahren sind mehr als 1,5 Millionen Kernpakete für BMW.
Sechs Kernschießmaschinen arbeiten ab Januar 2019 im Dreischichtbetrieb
Der Startschuss für den BMW-Auftrag ist bei INACORE im Januar 2018 planmäßig nach nur achtmonatiger Vorbereitungszeit angelaufen. Zum Einsatz kommen insgesamt sechs Kernschießmaschinen vom Typ LHL30. Weiter liefert Laempe die komplette Sandaufbereitung (inklusive einem Doppelmischer LVM15 als Herzstück) sowie Sandsilos und Sandfördertechnik. Von Scheuchl als Spezialist für Gießanlagen, Entsandungsanlagen, Rohteilbearbeitungen, LDS-Beschichtungen und Sandregenerierungen stammt die klimatisierte Kernlagertechnik, die Werksinfrastruktur und das Gesamtprojektmanagement. Aktuell produzieren die über 20 Mitarbeiter und die sechs Maschinen im Zweischichtmodus, ab Januar 2019 ist dann die Dreischichttaktung geplant. Die INACORE hat für die neue hochmoderne Kernfertigung zwei Hallen in Ergoldsbach belegt. Während in der ersten Halle die Produktion stattfindet, dient die zweite Halle zur klimatisierten Lagerung der Sandkerne sowie der notwendigen Rohstoffe.
Ziel ist die „Kernfertigung 4.0“ – mit maximaler Datentransparenz
Laempe und Scheuchl bündeln für die INACORE ihre vorhandenen Kompetenzen für den Aufbau einer hochmodernen Kernfertigung. Dies beinhaltet in einem ersten Schritt, dass das Gemeinschaftsunternehmen mit einem effizienten Logistik-Konzept, modernster Maschinentechnik inklusiver Roboterautomatisierung und Sandaufbereitung ausgestattet wird. „In einem zweiten Schritt gibt es auch Überlegungen, eine Sandregenerierungsanlage zu installieren. Dann können wir gemeinsam den Prozesskreislauf für BMW schließen“, erklärt Ulf Scheuchl, Geschäftsführer der R. Scheuchl GmbH. Das größte Augenmerk wird bei der INACORE auf die Datentransparenz gelegt, eine der Grundlagen für die Realisierung der „Kernfertigung 4.0“, die das langfristige Ziel der INACORE ist. Schon heute bietet die INACORE eine 100prozentige Teileverfolgung und Datentransparenz aller Maschinen und Anlagen. Zudem ist INACORE komplett vernetzt mit dem BMW-Lager. Als kurzfristigen nächsten Schritt plant die INACORE bis Ende 2018 die Realisierung des automatisierten Lagers mittels einem fahrerlosen Transportsystem und der automatischen Ein-und Auslagerung.
Laempe und Scheuchl: zwei starke Partner
Der BMW-Auftrag soll laut Laempe- und INACORE-Geschäftsführer Andreas Mössner der Anfang einer neuen Erfolgsgeschichte sein: „Die Stoßrichtung ist klar: Wir erschließen mit vereinten Kräften ein zukunftsträchtiges Geschäftsfeld – ein weiterer wichtiger Meilenstein zum Erreichen unserer Wachstumsziele.“ Für Laempe soll INACORE wie ein „lebender Showroom“ fungieren, der das weltweite Marketing stark unterstützen kann. Zudem dient er dazu, eine noch bessere Kundensicht zu erlangen und neue Ideen für Innovationen zu sammeln. R. Scheuchl und Laempe konnten mit ihrem INACORE-Team die BMW-Verantwortlichen bei ihrer Suche nach einem starken Partner für die externe Kernfertigung überzeugen. Der Autokonzern zählt zum Kundenstamm beider Unternehmen, wie auch andere Branchengrößen. Bei der in Ortenburg bei Passau beheimateten R. Scheuchl GmbH sind es neben BMW auch die Marken VW, Audi, Porsche, Toyota, Peugeot, Citroën, Honda und Tesla. Das 1962 gegründete Unternehmen entwickelt, plant und realisiert kundenspezifische Lösungen in den Bereichen Gießanlagen, Entsandungsanlagen, Rohteilbearbeitungen, LDS-Anlagen und Sandregenerierungsanlagen.
Laempe Mössner Sinto ist Weltmarktführer für Kernfertigungstechnologie in der Gießerei. Als innovativer Komplettlösungsentwickler bietet das Traditionsunternehmen ein umfassendes Portfolio mit Kernschießautomaten, Begasungsgeräten, Sandmischern, Sandaufbereitungsanlagen und Kernnachbehandlungslösungen sowie Vernetzung und intelligente Steuerung für die gesamte Kernfertigung. Die beiden Unternehmen passen für diese Aufgabe sehr gut zusammen: „Natürlich kennen wir uns in der Branche und als innovative Familienunternehmen teilen Laempe und wir die gleichen Werte und Firmenphilosophien“, sagt Dr. Udo Dinglreiter, Geschäftsführer der R. Scheuchl GmbH und der INACORE GmbH. Und gemeinsam arbeitet man jetzt an der Zukunft der Kernfertigung sowie der nachfolgenden Gießereiprozesse, denn Digitalisierung und Industrie 4.0 werden in der niederbayerischen Provinz in die Tat umgesetzt: „Man hat schon das Ziel mit der INACORE Benchmark der Branche zu werden“, erklären Dinglreiter und Mössner gemeinsam: „Wir haben jetzt den Aufbau der INACORE als auch die Anlaufphase bestanden. Als nächstes Ziel haben wir uns gesetzt, unsere Effizienz weiter zu steigern sowie unsere Digitalisierungsansätze weiter umzusetzen. Zudem möchten wir weitere Kunden für die INACORE gewinnen“.
INACORE: Die Zukunft der Kernfertigung beginnt in Ergoldsbach
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